P1000657 aAm Sonntag, 28.7.2019, begrüßte das Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg die letzten Gäste in seiner jüngsten Sonderausstellung. 120 große und kleine Gäste nutzten noch einmal die Gelegenheit und zeigten sich begeistert von den zahlreichen Objekten, Fotografien, Dokumenten und Filmen, die in ihnen einen lebendigen Eindruck von der ersten amerikanischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg hinterließen.

Auch wenn die schlimmste Zeit der Einquartierung für die meisten Westerwalddörfer vor genau 100 Jahren vorüber war, gaben die letzten 1000 Amerikaner erst im Januar 1923 ihren Brückenkopf in die Hände der französischen Armee ab.
Vor dem Abzug hatten die Soldaten noch ein „Erinnerungs-Lied“ verfasst, das dem kommandierenden General Henry T. Allen „respektvoll zugedacht“ war. Die Deckblätter schmücken Unterschriften von General Allen selbst sowie unzähligen weiteren Offizieren und Mannschaften.
Dieses besondere Erinnerungsstück, das in Koblenz gedruckt und für 10 Mark vertrieben wurde, konnte das Landschaftsmuseum Westerwald als letztes Exponat erst vor kurzem erwerben. Es steht beispielhaft für die menschliche Seite eines Krieges, der weltweit so viel Leid und Elend über die Menschen gebracht hat. General Allen hat in seiner Amtszeit nicht nur politischen Ausgleich zwischen den ehemals verfeindeten Parteien herstellen wollen, sondern trat nach seiner Rückkehr in die USA ganz besonders durch seine Bereitstellung großer Geldsummen für die in Armut lebenden, zurückgelassenen „Amerikaner-Kinder“ in Erscheinung. Aber auch durch seine Geldsammlungen in den USA, die notleidenden Kindern in Deutschland das Überleben durch umfangreiche Nahrungsmittelspenden ermöglichten.