23.06. bis 31.12.2024
Im Objektbestand des Landschaftsmuseums Westerwald befinden sich aktuell rund 30 Kastenbilder. Solcher Wandschmuck zählt zum klassischen Sammlungsrepertoire volkskundlich-historischer Museen und gehörte über Jahrzehnte hinweg zum Inventar hiesiger Stuben und Wohnzimmer. Bei den besagten Bildern handelt es sich um dreidimensionale Kästen aus Holz oder Pappmaché, die mit einer Glasscheibe und einem Bilderrahmen gleichermaßen als Gedenkbilder und Zimmerdekoration gefasst sind. Im Inneren des Kastens befinden sich eingelegte Gegenstände, Spruchbänder und weitere schmuckvolle Materialien. Die überwiegende Anzahl der Kastenbilder des Museumsbestandes wurde anlässlich von Hochzeiten als Erinnerung an dieses wichtige Ereignis im Lebenslauf angefertigt.
In einer Kabinettausstellung im roten Mühlenhaus werden jetzt erstmals ausgewählte Kastenbilder aus der Museumssammlung präsentiert. Der zeitliche Bogen reicht dabei von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre hinein. Generell wurden Kastenbilder als Medien der Erinnerungskultur bis um das Jahr 1930 neu angefertigt. Danach traten an deren Stelle gänzlich die zwischenzeitlich erschwinglich gewordenen Fotografien.
Fotos: Sedina Thiel